Heimische Äpfel reisen im „grünen“ DB-Sonderzug zum Weltklimagipfel

Am 4. November reiste die deutsche Regierungsdelegation zur 23. UN-Klimakonferenz (COP23) nach Bonn. Mit an Bord waren die Verbraucherinitiative „Deutschland – Mein Garten.“ und jede Menge nachhaltig produzierte, deutsche Äpfel. Ein knackig-frischer Reisebericht für die CO2-Bilanz.

Flyer des "Train to Bonn" und Flyer von Deutschland - Mein Garten zusammen mit frischen Äpfeln. Foto: DB AG/Pablo Castagnola

Am 4. November reiste die deutsche Regierungsdelegation – darunter Bundesministerin Dr. Barbara Hendricks, ihre Parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter und Staatssekretär Jochen Flasbarth, aber auch viele Diplomaten und Pressevertreter zur 23. UN-Klimakonferenz (COP23) nach Bonn. Umweltfreundlich per mit Ökostrom betriebenem Sonderzug, dem „Train to Bonn“

Mit an Bord waren die Verbraucherinitiative „Deutschland – Mein Garten.“ und jede Menge nachhaltig produzierte, deutsche Äpfel, um die Reisenden zu stärken. Aber auch um in knackigen Dialogen über heimischen Anbau, Apfelsorten im Allgemeinen, die kurzen Transportwege und die daraus resultierenden Umweltvorteile zu informieren.

Jens Anderson, Marketingleiter der Elbe-Obst Erzeugerorganisation r.V., stand hierfür als Experte und Botschafter der BVEO zur Verfügung. Vom großen Interesse der Gesprächspartner erfreut resümierte er: „Unser Pluspunkt ist die Regionalität. Der Verbraucher bevorzugt deutsche Äpfel und dabei vor allem Sorten, die in das hiesige Klima passen und hier bei uns in Deutschland gut wachsen. Außerdem ist dem Verbraucher das Geschmackserlebnis wichtig. Und das findet er meist bei Äpfeln mit etwas festerem Fruchtfleisch, in die man mit Spaß reinbeißt.“

Und dazu hatten die Reisenden bei der rund fünfstündigen Zugfahrt ausreichend Zeit. Sie testeten ausführlich Geschmack und optische Vielfalt der Sorten Elstar, Topaz und Natyra. Bereits beim Zwischenhalt in Hannover waren die Hälfte der Äpfel verteilt, zahlreiche interessante Gespräche geführt und viele spannende Eindrücke gewonnen.

Vor allem die relativ neue Sorte „Natyra“ wurde gut aufgenommen und schien sich zeitweise in den Bord-Umfragen als beliebtester Apfel zu etablieren. Markus Kurdziel von der Internationalen Klimaschutzinitiative hatte auf die Frage, welcher Apfeltyp er sei, eine klare Antwort: „Eindeutig der neue „Natyra“, noch nie gehört. Ein wunderbarer Apfel. Herrliches Gesamtaroma, das Apfelaroma mit dem Birnenaroma, eine perfekte Kombination.“

Christoph Petri von der Deutschen Industrie- und Handelskammer ergänzte, während er genüsslich in den Apfel biss: „Vom Biss her schön fest und knackig, zudem mit einer leichten Säure, sehr erfrischend. Für mich war die Sorte „Natyra“ bisher eher unbekannt. Also wenn ich wüsste wo ich diese Sorte bekommen könnte, würde ich Sie zukünftig kaufen.“

Aber auch die beliebtesten Äpfel der Deutschen, der „Elstar“ gefolgt vom „Topaz“ erfreuten sich erwartungsgemäß großer Beliebtheit. „Der Elstar hat mir bisher am besten geschmeckt, sehr frisch, knackig und super fruchtig. Der war sehr, sehr lecker.“ Christina Sygulla, Jugendbotschafterin des Bundesumweltministeriums auf die Frage nach Ihrem Favoriten.

Es wurde begeistert zugegriffen, so dass bei der Ankunft am neuen Haltepunkt „Bonn UN-Campus“ kein Apfel mehr übrig war. Eigentlich kein Wunder! Denn Äpfel stehen nun mal auf Platz 1 in der Top-10-Liste der beliebtesten Obstarten in Deutschland. Jeder Deutsche verzehrt im Schnitt ca. 9 kg Äpfel pro Jahr oder – bei einem Gewicht pro Apfel von 150 g – 59 Äpfel pro Jahr. Allerdings essen die über 60-Jährigen dabei kräftig für die unter 30-Jährigen mit! Denn in dieser Altersgruppe ist der Apfelkonsum rückläufig.*

*Quelle: AMI Analyse auf Basis GfK Panel

Wie passen Nachhaltigkeit und deutsche Äpfel zusammen?

• Heimische Äpfel sind lecker – auch fürs Klima! Aufgrund kurzer Transportwege können sie nicht nur reifer geerntet werden, was die volle Entfaltung des Geschmacks begünstigt. Sie lassen uns auch die Energiebilanz besser schmecken. Denn ein Apfel aus Deutschland produziert weniger CO2 und spart auch noch Kosten durch kurze Wege zum Verbraucher.

• Stärkung der ländlichen Regionen! Regional erzeugte Äpfel leisten einen Beitrag zur regionalen Wirtschaft, zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zum Erhalt der landwirtschaftlichen Produktion des Landes.

• Faire Behandlung der Saisonarbeitskräfte! Im internationalen Vergleich ist Deutschland Vorreiter hinsichtlich der Einhaltung und Festsetzung von sozialen Standards, die als Grundvoraussetzung für eine nachhaltige Produktion definiert wurden. Denn für Saisonarbeiter gelten, unabhängig von ihrer Herkunft, hier die gleichen, gesetzlich vorgeschriebenen Bedingungen, wie Versicherungspflicht, Wochenarbeitszeit und der gesetzliche Mindestlohn.

• Strenge Auflagen für den Verbraucher-Schutz! Der Obst- und Gemüseanbau in Deutschland unterliegt strengen Vorschriften und Richtlinien. Das gilt gleichermaßen für den Öko-Anbau, den konventionellen und den kontrolliert integrierten Anbau, aber auch die Behandlung der Ernte. Beispielsweise dürfen in Deutschland nicht nur Bio-Äpfel keine Wachsschicht haben. Auch konventionell erzeugte Äpfel dürfen im Gegensatz zu Importware nicht nachgefettet werden.

• Gute Klimabilanz trotz Langzeitlager! Viele der nicht sofort verkauften Äpfel kommen nach der Ernte in ein sogenanntes CA-Lager (Controlled Atmosphere). Dort wird der Sauerstoffgehalt der Luft niedrig gehalten. Bei 1 bis 4 Grad Celsius und hoher Luftfeuchtigkeit fallen die Äpfel so in eine Art Winterschlaf und bleiben frisch, knackig und aromatisch. Trotzdem: Berechnungen der Universität Bonn ergaben, dass einheimische Äpfel bis zum Frühjahr eine bessere Klimabilanz aufweisen, als aus Neuseeland importierte. Ihr langer Schiffstransport kostet mehr Energie als die Lagerung deutscher Äpfel.

leckerer Reiseproviant: Tasse, Flyer und Apfel fest im Griff. Foto: DB AG/Pablo Castagnola