Pressemitteilung 29. Juli 2010

So werden deutsche Kirschen beschützt

Frische deutsche Kirschen kann man von Juni bis August kaufen. Im Handel kommen nur die Früchte an, die wohlbehütet gewachsen sind. Noch am Baum gibt es für sie zwei Gefahren: Zum einen schmeckt das Steinobst auch den Vögeln ausgesprochen gut. Zum anderen regnet es häufig gerade dann, wenn die Früchte reif sind. Durch die Nässe platzen die Kirschen auf und können nicht mehr verkauft werden. Moderne Techniken im deutschen Obstbau schützen die empfindlichen Früchte und sorgen für die optimale Fruchtqualität.

Auch wenn Sommergewitter eine angenehme Abkühlung sind, Regentage der Landwirtschaft generell gut tun und Vogelgezwitscher oftmals entspannend wirkt, für den Kirschanbau sind sie allesamt ein Graus. Vögel fressen die Ernte und durch die Feuchtigkeit platzen die Früchte. Eine konstante Belieferung des Marktes wird dann unmöglich und die Ernte für den Landwirt unwirtschaftlich. In den letzten 15 Jahren wurde massiv an der Weiterentwicklung von Obstanlagen gearbeitet. Heute ermöglichen moderne Kulturtechniken einen Kirschanbau mit gesicherten Erntemengen und einer deutlich höheren Fruchtqualität.

Zur Erntezeit schützen Netze die Früchte vor Vogelfraß. In Regionen mit hohem Regenrisiko wird zusätzlich eine Folienabdeckung über den Anlagen errichtet. So müssen die Früchte dort nicht mehr vor drohenden Regengüssen „notgepflückt“ werden, sondern bleiben bis zum optimalen Reifetermin am Baum. Da das Regenwasser somit aber nicht an die Bäume gelangt, wird meist die Tröpfchenbewässerung eingesetzt.  Dabei werden geringe, exakte Wassermengen mithilfe von Schläuchen direkt an den Bäumen abgegeben. Durch die wärmeregulierende Wirkung des Foliendachs und die optimale Wasserzufuhr reifen die Kirschen zu besonders großen, gleichmäßigen und aromatischen Früchten, ohne aufzuplatzen.

Die Investitionen für Maßnahmen wie Überdachungen sind teuer. Viele heimische Obstbauern nehmen sie dennoch vor, um früher einsetzende und sichere Erträge und höhere Erlöse zu erwirtschaften.

Warum platzen Kirschen bei Regen auf?

Das Regenwasser auf der Fruchtoberfläche dringt in das Fruchtfleisch ein. Dadurch vergrößert sich dessen Volumen beachtlich. Die äußere Schicht der Frucht gerät so unter Spannung, dass sie ab der Überschreitung einer kritischen Grenze aufreißt.

Die Wasseraufnahme beruht auf einem physikalischen Prozess. In der Frucht befindet sich eine Reihe von gelösten Stoffen wie z.B. Fruchtzucker und Fruchtsäuren. Das Regenwasser enthält im Gegensatz nur sehr wenig gelöste Mineralstoffe. Der Antrieb für die Wasseraufnahme liegt im Konzentrationsausgleich zwischen Regenwasser  der Fruchtlösung. Kurz gesagt: Wo viel Zucker ist, zieht es auch Wasser hin. Vor allem kurz vor der Erntezeit hat das Fruchtfleisch einen besonders hohen Zuckergehalt.

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